ÖDP-Erfolg: Markt Langquaid vom bayerischen Umweltminister Markus Söder mit dem Siegel "Gentechnikanbaufreie Gemeinde Bayern" ausgezeichnet

Am 30.05.2011 zeichnete der bayerische Umweltminister Markus Söder in Rosenheim den Markt Langquaid mit dem Siegel "Gentechnikanbaufreie Gemeinde Bayern" aus. Hiermit würdigt er das Bekenntnis des Marktes Langquaid zu einer gentechnikanbaufreien Landwirtschaft.

Wie kam es dazu? 2004 lehnt der Umweltausschuss des Landkreis Kelheim einen Antrag von Kreisrat Peter-Michael Schmalz (ÖDP) ab, dass auf allen Flächen des Landkreises Kelheim (größter Grundstücksbesitzer im Landkreis Kelheim nach dem Wittelsbacher Ausgleichsfonds) keine Gentechnik mehr eingesetzt werden darf.

Im Jahr 2005 verfügt Langquaids Bürgermeister Herbert Blascheck im Rahmen der laufenden Verwaltung auf Antrag von Peter-Michael Schmalz, Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutz-referent des Marktes Langquaid, dass auf Flächen im Besitz des Marktes Langquaid keine Gentechnik mehr Anwendung finden darf.

2006 beschließt der Umwelt-Ausschuss des Marktes Langquaid auf Antrag seines Vorsitzenden Peter-Michael Schmalz auch per förmlichem Beschluss, dass auf keiner Fläche des Marktes Langquaid Gentechnik eingesetzt werden darf.

Am 15.09.2010 gründet Peter-Michael Schmalz u. a. mit dem Träger des Alternativen Nobelpreises, Percy Schmeiser, das Projekt Gentechnikfrei Zone Landkreis Kelheim als private Initiative, da sich der Landkreis als Kommune im Jahr 2004 mit seinem damaligen Beschluss offen für Gentechnik in der Landwirtschaft gezeigt hatte. Im Gegensatz zum Landkreis wird der Markt Langquaid Mitglied in diesem neuen Bündnis gegen Gentechnik.

Im Jahr 2010 lehnt der Umweltausschuss des Landkreises Kelheim erneut eine
Initiative zur Gentechnikfreiheit ab. Wortführende Gegner im Umweltausschuss des Kreistages waren die Vertreter des Bauernverbands und Kreisräte im Umweltausschuss:
Bauernverbands-Kreisobmann Obster (FW), stellv. Kreisobmann Dichtl (SLU),
Kreisgeschäftsführer des Bauernverbands Schweiger (SLU, damals sogar Sitzungsleiter für den nicht anwesenden Landrat Faltermeier) und Landwirt Hofmeister (CSU) aus Bad Abbach.

Langquaid ist somit bis heute die einzige Kommune im Landkreis, die sich gegen die Anwendung der gesundheitsschädlichen und die Landwirte in Abhängigkeit von den Saatgutkonzernen bringende Gentechnik in der Landwirtschaft ausgesprochen, sowie auch eine Nichtanwendung auf ihren Flächen beschlossen hat.

Am 30.05.2011 wird schließlich der Markt Langquaid, vertreten durch 1. Bürgermeister Herbert Blascheck (CSU) und UNV-Referent Peter-Michael Schmalz (ÖDP), mit dem Siegel "Gentechnikanbaufreie Gemeinde" ausgezeichnet.